Nato-Gipfel in Wales: Schluss mit Heuchelei, Lügen und Aggression!

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Die Nato steht am Scheideweg: Als Verteidigungsbündnis den Bürgern dargestellt, hat sie seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion keine neue glaubwürdige Position gefunden. Wenn am Donnerstag und Freitag die Staats- und Regierungschef in Newport (Wales) zusammenkommen, werden Pomp, Propaganda und Protzerei nicht übertünchen können, dass das Bündnis seine besten Tage gesehen hat. 60 Staats- und Regierungschefs, 70 Außenminister und noch einmal 70 Verteidigungsminister, unter anderem aus 28 Nato-Staaten, haben keine fundierte, glaubwürdige Strategie, sind mafiös strukturierten Konzernkartellen hörig und ausgeliefert – und alle Beschlüsse dienen nur dazu, dem schlimmsten Kartell von allen den Offenbarungseid zu ersparen: der Finanzmafia. Das gültige Vermeidungsszenario lautet in grausamer Einfachheit: Krieg. Und mit ebensolcher kalter Klarheit steht fest: Ãœberall müssen Völker kriegsbereit gemacht werden, aufgeputscht durch Propaganda von Lügenmedien, zum Hass aufgestachelt durch Milizenüberfälle, Terrorakte und Söldnerkriege. Geradezu genüsslich wirkende Farbberichte grauenhafter Greuel halten die noch nicht verwickelten Völker in  Angst und Schrecken.

Und in Geiselhaft. Denn die kriminelle Logik lautet ganz schlicht: Wir sind zu groß um zu scheitern – „too big to fail“. Wenn die Regierungen uns nicht durch immer neue Schuldentricks über Wasser halten, dann treten wir einen Feuersturm los, der alles verschlingen kann. Soldaten der Bundeswehr und ihre Kameraden anderer Länder starben in Afghanistan noch für das Projekt einer Doppel-Pipeline für Öl und Gas, von Turkmenistan über Afghanistan und Pakistan bis Indien und China, die „TAPI“-Route. Doch jetzt ist die weltweite Finanzblase so entsetzlich angewachsen, auf ein Mehrfaches der summierten globalen BIP, dass die Alternative jetzt lautet: sterben für die Finanzmafia.

Zu diesem Zweck müssen überall Waffen in Kriegs- und Krisengebiete geliefert und irgendwelche wilden Milizen unterstützt werden, statt der angegriffenen Staaten: und dies zu allem Ãœberfluss auf beiden Seiten! Die USA hatten unter Vorspiegelung des Trainings für gemäßigt muslimische Söldner gegen den rechtmäßigen syrischen Staatschef Assad in Jordanien genau die IS-Mörder ausgebildet, die jetzt große Teile des Irak und Syriens kontrollieren und zwei weitere Staaten der Region bedrohen: Türkei und Libanon. Als Heilmittel für dieses Verbrechen müssen jetzt auf Wunsch Washingtons die Nato-Verbündeten Waffen ausgerechnet an Kurdenmilizen liefern, die eigentlich für einen eigenen Staat auf den Territorien von vier Ländern der Region kämpfen wollen, – und muss die US-Armee weitere Einsätze leisten. Waffen- und alle Ausrüstungslieferungen an Kurdenmilizen stellen mithin eine brandgefährliche Investition in einen großen künftigen Regionalkrieg dar – und in Deutschland einen eklatanten weiteren Bruch des Außenwirtschaftsgesetzes.

IS-Scharmützel mit israelischen Truppen hingegen bergen jederzeit das Risiko, könnten jederzeit dazu führen, dass dieses hoch aggressive, rassistische, unterdrückerische  und mordbereite Regime zu großen Militäraktionen ansetzt, wie im „Yinon-Plan“ nachzulesen, und seine weit schwächeren Nachbarn überrollt. Vor allem die USA haben im jüngsten Massaker der israelischen Regierung gegen die nahezu wehrlose Bevölkerung des Gazastreifens bewiesen, dass Washington stets den Standpunkt einnimmt, der Zweck heilige jedes Mittel. Bedingungslos hat Washington Israel bei dessen Bombardements auf Zivilisten unterstützt und vor Sanktionen aller Art bewahrt.

Das Ziel dieser verbrecherischen Politik ist ganz offensichtlich die Bewahrung und Ausdehnung der US-Weltherrschaft, finanziert durch die Doppelrolle des US-Dollar als Weltleitwährung und nationales Zahlungsmittel.

Jetzt in Wales jedoch geht es vor allem auch um ein völlig unnötiges Kräftemessen mit dem europäischen Partner Russland, der seit Jahren deutlich macht, dass er sich das ungehemmte und ungebremste, verabredungswidrige Vordringen der Nato in Europa nicht mehr ohne Gegenmaßnahmen gefallen lassen wird. So haben sich Abchasien (1992) und Südossetien (1990) von Georgien getrennt, Transnistrien von Moldova (ab 1990) – und inzwischen bereiten sich zwei selbsternannte Volksrepubliken, Donezk und Lugansk, auf eine neue Rolle innerhalb oder außerhalb der Ukraine vor. Jedes Mal müssen Menschen sterben, tragen Zivilisten und friedliche Infrastruktur wie Schulen, Krankenhäuser und Kirchen das Leid, das sie nicht verschuldet haben. Im Hintergrund wirkt stets das ungebremste Vordringen der Nato an die Grenzen Russlands – und ganz offen diskutieren US-Sicherheitskreise die Schwächung dieses größten und bodenschatzreichsten Flächenstaates der Erde: vor allem auch durch Abschneiden seiner Rohstoffexportwege.

Im Städtchen Newport wurden kilometerlange Zäune gezogen, sechs Fregatten an der Küste aufgefahren und sind mehrere tausend Sicherheitskräfte in der zweithöchsten Alarm- und Sicherheitsstufe, um ein Gipfeltreffen zu „schützen“, das ganz offenbar neue Maßstäbe internationalen Verbrechertums setzen will. Diesmal jedoch wird Europa in Mitleidenschaft gezogen, wichtigster Verbündeter der Hypermacht USA. 2003, vor dem Ãœberfall einer vom UN-Sicherheitsrat nicht gedeckten „Koalition der Willigen“, hätten die USA sich und ihren Verbündeten sechs Billionen US-Dollar (laut Nobelpreisträger Stiglitz) und einen globalen Glaubwürdigkeitsschock sparen können, wenn sie NICHT angegriffen hätten. Jetzt ist eine atomar bewaffnete Großmacht im Visier, Russland – und diesmal könnte es wesentlich teurer werden, stets schwingt das Weltkriegsrisiko mit. Mir Europas bestem Interesse hat dies selbstverständlich gar nichts mehr zu tun: Russland ist ein idealer Partner, stabil, verlässlich, Rohstofflieferant und guter Kunde unserer Veredelungsprodukte.

Austragungsort des russisch-westlichen Machtkampfes ist die unglückliche Ukraine, deren Menschen sich keines Vergehens schuldig gemacht hatten, außer zu hoffen, erstmals seit der Unabhängigkeit ehrlich regiert zu werden. Mit Nazi- und Mafiabanden, in geheimen Nato-Programmen im Nachbarland Polen trainiert, hat Washington mit seinen „Verbündeten“ am 22. Februar des Jahres den zweiten Staatsstreich binnen zehn Jahren in Kiew angezettelt. Das daraus entstandene Regime wird gezwungen, eher auf seine Landsleute zu schießen und ganze Städte und Landstriche zu verwüsten, mit weit über einer Million Flüchtlingen im In- und Ausland, als einen friedlichen und konstruktiven Ausweg gemeinschaftlich zu suchen. In der Ukraine tobt mithin KEIN Bürgerkrieg. Kräfte von außen haben eine Regierungsmannschaft zusammengewürfelt, die sich als Einstiegspreis für den Jobantritt verpflichten musste, ureigenste und beste Interessen des Volkes zugunsten eben dieser ausländischen Drahtzieher schmählich zu verraten. Schon wurden Renten und Sozialleistungen gekürzt, um den Krieg gegen das eigene Volk finanzieren zu helfen, müssen schlecht ausgebildete Soldaten unter räuberischen Vorgesetzten hungernd und schlecht ausgerüstet, unter ständigen Nachschubproblemen gegen hoch motivierte Bürger antreten, die aus Russland verstärkt werden. Nicht mit regulären Verbänden, das lügt der Westen, sondern mit freiwilligem Personal, das sich in unbegrenzter Menge findet – während ganz Russland in größter Geschlossenheit mitfiebert und der nicht unumstrittene Präsident Putin bis dato unbekannte Zustimmungsraten erhält, nicht nur im eigenen Land.

Auch ist die Gemeinschaftsbank der BRICS-Staaten bereits beschlossen und im Aufbau begriffen, Russland hat Jahrhundertgeschäfte mit China und Iran unterschrieben oder sichergestellt. Dabei muss allen Beteiligten klar sein: Kommt es zu einem großen Krieg, werden die USA ihre heutige Weltmachtstellung nicht behaupten können – es sei denn um den Preis eines ungeheuerlichen globalen Massakers mit gänzlich ungewissem Ausgang – vielmehr werden der europäische Osten und Asien Gewinner durch westliche, amerikanisch-europäische Hybris. Bleibt der Krieg jedoch aus, ist der langsame Bedeutungsverlust des global verachteten Westens und seiner als widerwärtig empfundenen Machenschaften auf allen Gebieten gewiss.

Zunächst jedoch schickt der Nato-Gipfel in Wales sich an, unterstützt von unsinnigen, für uns selbst in vielfacher Milliardenhöhe sündteuren und garantiert erfolglosen EU-Sanktionen, die pünktlich vorgelegt werden, weisungsgemäß die Eskalation in Europa, Nah- und Mittelost zu beschließen. Noch reiben sich die Menschen erstaunt die Augen, meinen viele, nicht glauben zu können oder zu dürfen, was „man so hört“; noch protestieren vergleichsweise wenige – doch der Tag wird kommen.

Denn es gibt eine gute Alternative zum gegenwärtigen Irrweg von Nato und EU: Dass die Menschen und Völker des Westens aus einer Position relativer Stärke heraus den Völkern der Welt RECHTZEITIG* die Hand reichen, Korruption und Ungleichgewichte bei sich zuhause eindämmen – und als geachtete und erfolgreiche Partner einer globalen Gemeinschaft der Völker auf Augenhöhe Frieden, Zusammenarbeit und Wohlstand für alle sichern helfen.

Dies ist das Modell der Deutschen Mitte. Wir verweisen auf unseren Friedensplan für die Ukraine – und unsere Stellungnahmen zu Palästina und Mittelost. Die Deutsche Mitte fordert die Umkehr der Nato und der EU von ihrem unsinnigen, demokratie- und friedensfeindlichen Weg ins sichere Verderben, solange noch Zeit ist und der Frieden hält.

Interview des DM-Bundesvorsitzenden Christoph Hörstel zur Ukraine (30. August 2014) hier: http://german.irib.ir/analysen/interviews/item/266323-interview-mit-christoph-hörstel

Ausführliches Interview des DM-Bundesvorsitzenden Christoph Hörstel zu Palästina (11. August 2014) hier: http://german.irib.ir/analysen/interviews/item/265076-interview-mit-christoph-hörstel

* Eine rechtzeitige Umkehr der aktuellen Politik hatte der DM-Bundesvorsitzende Christoph Hörstel bereits 2007 für den Fall Afghanistan vorgeschlagen: mit einem umfassenden Stufenplan einschließlich Wahlen und Regierungsbildungen in den Provinzen und auf nationaler Ebene, dem seinerzeit auch die Taliban und das Regime in Kabul zugestimmt hatten. Die Nato hatte sich jedoch verweigert. Jetzt drohen dem weiterhin bitter armen Land totales Chaos und womöglich noch schlimmerer Verfall.