Fukushima: radioaktiv verseuchte Hölle mit globalen Nebenwirkungen

Inzwischen ist es auch „offiziell“ am Tage, denn jetzt, zwei Monate nach unserer Vortragsveranstaltung in Potsdam, hat die zweitgrößte Zeitung Japans und der Welt, Asahi Shimbun, einen Arbeiter zu Wort kommen lassen, der am Ort der Katastrophe gefährlichste Arbeiten ausgeführt hat: Japans Atompolitik geht über Leichen.
Vermutlich wegen kleinlichster Gewinnmöglichkeiten spart die Betreiberfirma Tepco noch immer an einzelnen Schrauben, lässt Lecks weder sicher noch dauerhaft abdichten, verwendet gar Klebefolien, und ist damit zum größten Sicherheitsrisiko für die Geschicke des Landes und der Welt geworden.
Schon bei der Errichtung der japanischen Atomkraftwerke hatte Tepco billige Technik zugekauft, die laut Produktbeschreibung NICHT für den Betrieb in erdbebengefährdeten Gebieten zugelassen war. Besorgte Nachfragen der Lieferanten hatte Tepco seinerzeit abgewürgt.
Die Deutsche Mitte mahnt nunmehr dringend überfällige, weltweite Konsequenzen an:
1. Tepco und der japanischen Regierung die Hoheit und Verantwortung für ihr global wirksames Giftloch abnehmen
2. alle Beteiligten unter Anklage in U-Haft
3. schonungslose und komplette, tatsachengemäße Ist-Analyse veröffentlichen
4. internationale Notfall-Konferenz mit Kompetenz für:
– Katastrophenhilfe
– Strafmaßnahmen gegen alle Verantwortlichen
– komplettes, schulmäßiges Risikomanagement unter internationaler, öffentlicher Kontrolle
5. nationaler runder Tisch in Japan über die nächsten Schritte
6. Neuwahlen in Japan.
Das geht uns alle an: Die tatsächliche radioaktive Verseuchung durch Fukushima gefährdet nicht nur einzelne Landstriche in Japan oder die ganze Insel, sondern inzwischen den ganzen Globus.
Der hoch engagierte japanische Unternehmensberater Kazuhiko Kobayashi kam am 5. November 2013 nach Potsdam und hielt einen sehr bewegenden und schockierenden Vortrag: die Sicht eines Japaners aus Tokyo, der eigene Strahlenmessungen anfertigte. Das Gesamtvideo enthält:
1. Vortrag: 1h 28′ – http://youtu.be/pluFd78ZoTY
2. Diskussion: 45′ – http://youtu.be/dotlBOZYJ0Y
3. Gespräch mit Christoph Hörstel: 10′ – http://youtu.be/8LbRePMmPd0
Erneut verweisen wir auf die hervorragende Arbeit unseres Unterstützers Holger Strohm und sein Werk, insbesondere:
1. Buch & Film: „Friedlich in die Katastrophe
2. Beitrag: „Fukushima – kein Grund zur Ruhe“, in: „Raum & Zeit“, Nr. 187/2014 (Jan./Feb.2014), SS.38-41
Foto: © Tepco/Reserved